Ich habe seit dem 26.4.2010 meine Französische Bulldogge Gisela. Da war sie den 1. Tag läufig. Sie ist eine missbrauchte Zuchthündin aus einem slowakischen Zwinger, geboren ist sie am 27.8.2006. Sie hat angeblich 3 x Junge geworfen, wobei zumindest der letzte Wurf mittels Kaiserschnitt erfolgte. Vermutlich wurde sie nach der letzten Geburt „entsorgt“ und von der Vereinigung Animal Hope gerettet. Sie war dann 5 Wochen lang bei einer Familie mit größeren Kindern, diese Familie gab sie dann wieder her, da sie offenbar mit ihr nicht zurechtkamen. Dann war sie 9 Wochen auf einer Pflegestelle, aber jetzt hat sie ihre Heimat gefunden und ist bei mir. Dort wird sie auch bleiben!
Sie musste offenbar im Zwinger leben. Sie ist aber sehr sozialisiert, sie mag sehr gerne Welpen, mit Rüden geht es auch, mit einigen Hündinnen hat sie Probleme. Als ich sie bekam war sie sehr ängstlich bezüglich Lift-Fahren, Fliesen gehen. Mittlerweile hat sie all diese Ängste abgelegt und ist ein fröhlicher kleiner liebenswerter Hund mit einigen "Macken".
Sie schleckt sehr oft ihre Pfoten, so richtig exzessiv. Sie wurde natürlich dem Tierarzt vorgestellt und geimpft, entwurmt, auf Giardien untersucht. Diese hat sie aber nicht. Mein Problem mit ihr ist ihre Verdauung.
Weiterhin hat sie Probleme mit den Augen.Bei ihr kommen die Nickhautdrüsen manchmal hervor, diese tastet er aber nicht an. Der Augenarzt sagte, dass diese Nickhautdrüsen auch zu 30 % an der Tränenflüssigkeitproduktion beteiligt sind und so lange diese immer wieder zurückgehen, belassen wir das so. Zusätzlich sind die Tränenpünktchen verstopft und dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht richtig abfließen und bei der anstehenden Kastration werden die Ärzte versuchen diese durchgängig zu machen. Einige Härchen, versucht er auch zu entfernen, damit sie nicht reiben. Ansonsten sagte er, sie habe für einen Bully sehr schöne Augen.
Der Augenarzt empfahl uns die Umstellung auf BARF, da die Funktion von Augen und Darm zusammenhängend wirken soll und diese Art der Ernährung dafür empfehlenswert sei.
Gisela darf jetzt endlich Prinzessin sein. Sie hat eine eigene Treppe für das Bett und die Bettbank erhalten, damit sie jederzeit hinauf kann und nicht springen muss. Diese nimmt sie sehr gerne an.
Als ich sie bekam, hatte sie keine Ahnung was Augentropfen, Ohrentropfen, Krallen schneiden, Baden etc. sind.
Da sie aber ganz ganz fürchterlich schlechte Ohren hatte und Surolan-Tropen brauchte, vom Augenarzt auch Oculoheel-Tropfen und Oleovit-Salbe bekam, musste das schleunigst gelernt werden. Sie liebt es nicht gerade, aber sie lässt es mit sich geschehen. Es ist faszinierend, was derart geschundene Tiere noch lernen können und wollen, wenn sie bemerken, dass sie vertrauen können und geliebt werden.
Jetzt sind die Ohren schön und sie bekommt wöchentlich eine Spülung. Wenn ich merke, dass ein Ohr evtl. wieder ganz verschmutzt ist, bekommt sie für 2-3 Tage wieder Surolan in das Ohr.
Als ich sie bekam, hatte sie auf der Unterseite vom Schnäuzchen und auf der Lippe 3 große Warzen, diese wollte ich bei der Kastration auch gleich mitentfernen lassen, aber nun sind diese Warzen von selbst verschwunden.
Mittlerweile wurde Gisi kastriert. Gisela wurde 4 Stunden lang operiert, die Tierärzte sagten, es war eine Katastrophe und der letzte Kaiserschnitt wurde sicherlich nicht von einem Tierarzt vorgenommen. Die Blase war an die Gebärmutter angehängt, es waren im Bauchraum fürchterliche Verwachsungen und zunächst haben die Ärzte rein gar nichts gefunden. Sie haben sich dann Stück für Stück vorgearbeitet und Gebärmutter, Eierstöcke und Wuchergewebe entfernt und haben darauf geachtet, dass so viel Netz als möglich erhalten bleibt. Die Tierärzte meinten, es wurden die Welpen geholt und was mit der Hündin passiert war denen egal. Aber Gisi ist eine Kämpferin und überlebte. Die Tierärzte waren ganz toll, Gisi hat die Narkose wunderbar überstanden, sie hatte keinerlei Atemprobleme. Es ging ihr am nächsten Tag schon wirklich prima.
Ich bin zuversichtlich, dass ich der kleinen Hündin mit sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit in Zusammenarbeit mit kompetenten Tierärzten ein schönes Leben bieten kann.
Elisabeth Karlin