Ich möchte gerne Wilhelminas Geschichte erzählen, um mit aufzuklären, dass krankgezüchtete Bulldoggen, obgleich des englischen oder französischen Typs, wirklich sehr leiden und es aufhören muss, dass Ihre Missbildungen als niedliche, typische Bulldoggenmerkmale abgetan und ihr Leid von vielen sogenannten Bulldoggenliebhabern ignoriert wird.
Diesen Sommer (2011) mussten wir als Familie leider viel zu früh unseren nur 13 Monate alten Cane Corso über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Und da schnell feststand, dass hier wieder ein molossoides Wesen einziehen soll, habe ich ziemlich schnell auch über eine englische oder franz. Bulldogge nachgedacht. Ideal erschien mir die Verbindung von molossoidem Wesen und einer handlebaren Größe/Kraft, darüber hinaus das liebenswerte Bulldoggenwesen im Allgemeinen. Ich hatte mich für die Englische Bulldogge entschieden.
Gesagt, getan... "aber ist das nicht eine Qualzucht mit Problemen?" spukte es durch meinen Kopf. Schnell gegoogelt und in Sicherheit gewogen worden, schnell die falschen Seiten angeglickt, wo sich die "Liebhaber tummeln" und die grunzenden, schnarchenden, schlaftrunkenen und lahmen Bulldoggentypen verniedlichen.
Dann habe ich unsere englische Bulldogge Wilhelmina bei den ebay Kleinanzeigen entdeckt, 14 Monate alt, alles hörte sich perfekt an. Telefonisch wurde nochmal erörtert, dass Wilma von den gesundheitlichen Problemen so mancher Bulldoggen nicht betroffen sei, sie sei fit und freiatmend, es sei sogar ein Old English Bulldog unter Ihren Ahnnen, was die Problematik noch weiter entschärfen würde.
Liebe Bullyfreunde,
vor 9 Jahren haben wir unseren Sulla von einer Züchterin des Rassehundvereins gekauft. Er hat ein schönes Wesen, ist ein prima Hund und lieber Kerl, der uns sehr ans Herz gewachsen ist. Wir haben bisher viel, viel Freude, aber leider auch großen Kummer mit ihm gehabt.
Wir fragen uns heute, wie man ein Wesen züchten kann, das so schlimme Einschränkungen und Missbildungen auf seinen Lebensweg bekommt, dass es zunächst zweier Operationen bedarf, um ihm ein halbwegs gesundes Dasein zu ermöglichen.
Weil die Hautwülste über der zurückgezüchteten Schnauze zunehmend gegen die vorstehenden Augen drückten und diese meist entzündet waren, musste die hinterste Wulst operativ entfernt werden.
Weil der Hund schon bei geringer körperlicher Belastung zunehmend unter Atemnot litt und dadurch die Gefahr einer Herzschädigung entstand, mussten Nase und Gaumen bei einem großen Eingriff frei geräumt werden.
Und nun kommen erste Lähmungserscheinungen an der Hinterhand, dazu Probleme, den Urin und Kot zu halten.
Die CT-Untersuchung in der Klinik, bestätigt durch ein Zweitgutachten, ergab, eine niederschmetternde Diagnose. Die Missbildungen seit Geburt (Keilwirbel, Schmetterlingswirbel, verschobener Spinalkanal) und die sich hieraus weiter ausbildenden Schädigungen (Spondylose, Bandscheibenvorfälle und Bandscheibenvorwölbungen, Nervenwurzelreizungen und –schädigungen) sind so zahlreich, dass eine Operation nicht möglich ist.
So bleibt jetzt nur, die Lähmung und die Schmerzen so lange wie möglich durch eine Cortisonbehandlung mit allen bekannten Nebenwirkungen hinaus zu zögern. Über kurz oder lang wird aber ein Zustand eintreten, der dem Tier so viele Schmerzen bereitet, dass es erlöst werden muss. Darüber sind wir sehr traurig und diese schwarze Zukunft belastet uns sehr.
Wie können Züchter und Rassehundeverein eine solche Züchtung verantworten? Wenigstens hoffen wir sehr, dass sie mittlerweile den damaligen Zuchtzielen abgeschworen haben, die zu solchen qualvollen Ergebnissen führen: zu kurze Schnauze, kein Schwanz, zu kurzer und massiger Körper.
Vor fast drei Jahren sah ich Loona im Vermittlungsthread eines Forums für Französische Bulldoggen.
Wir lernten sie kennen und bekamen den Zuschlag. Allzu viel konnte man über sie nicht sagen, nur dass sie vom Tierschutz in sehr schlechtem Zustand übernommen wurde, sie vier Jahre alt sei und ganz offensichtlich mehrmals Welpen zur Welt gebracht hat.
Harvey war nicht nur unser erster Bully, er war auch unser erster Hund überhaupt.
Als wir 1994 einen Hund wollten, sollte es ein kleiner, aber nicht winziger, unkupierter, nicht kläffender, kurzhaariger Hund ohne Jagdtrieb sein. Nach dem Studium diverser Hundebücher und Zeitschriften, kamen wir auf die Rasse Französische Bulldogge.
Das Aussehen fand ich allerdings noch sehr gewöhnungsbedürftig und war diese Rasse nicht Qualzucht?
Als wir dann schließlich eine Züchterin gefunden hatten und diese Hunde in Natura erleben durften, war es natürlich um uns geschehen. Kurz danach zog Harvey bei uns und unseren drei Katzen ein.
Was soll ich sagen...Harvey war ein absoluter Glückstreffer! Das muss man aus der heutigen Sicht der Dinge einfach so sagen.
Ich habe seit dem 26.4.2010 meine Französische Bulldogge Gisela. Da war sie den 1. Tag läufig. Sie ist eine missbrauchte Zuchthündin aus einem slowakischen Zwinger, geboren ist sie am 27.8.2006. Sie hat angeblich 3 x Junge geworfen, wobei zumindest der letzte Wurf mittels Kaiserschnitt erfolgte. Vermutlich wurde sie nach der letzten Geburt „entsorgt“ und von der Vereinigung Animal Hope gerettet. Sie war dann 5 Wochen lang bei einer Familie mit größeren Kindern, diese Familie gab sie dann wieder her, da sie offenbar mit ihr nicht zurechtkamen. Dann war sie 9 Wochen auf einer Pflegestelle, aber jetzt hat sie ihre Heimat gefunden und ist bei mir. Dort wird sie auch bleiben!
Sie musste offenbar im Zwinger leben. Sie ist aber sehr sozialisiert, sie mag sehr gerne Welpen, mit Rüden geht es auch, mit einigen Hündinnen hat sie Probleme. Als ich sie bekam war sie sehr ängstlich bezüglich Lift-Fahren, Fliesen gehen. Mittlerweile hat sie all diese Ängste abgelegt und ist ein fröhlicher kleiner liebenswerter Hund mit einigen "Macken".
Sie schleckt sehr oft ihre Pfoten, so richtig exzessiv. Sie wurde natürlich dem Tierarzt vorgestellt und geimpft, entwurmt, auf Giardien untersucht. Diese hat sie aber nicht. Mein Problem mit ihr ist ihre Verdauung.
Wir möchten auch gerne mit einem Foto und einer Geschichte dazu beitragen, dass diese tolle Rasse der Französischen Bulldogge einfach zu viele Krankheiten aufweist.
Unsere Faith (Fellfrosch) ist 3 Jahre alt geworden. Wir hatten in der Vergangenheit oft Probleme mit Erbrechen. Sind zu Tierärzten gerannt, haben verschiedene Futtersorten ausprobiert nichts hat geholfen. Immer war der Pankreatitiswert erhöht. Immer wurde es auf die Bauchspeicheldrüse geschoben. Hätte uns aber damals jemand erzähl, dass Faith Schmerzen im Rücken hat, hätten wir denjenigen wahrscheinlich für verrückt gehalten. Sie war soo verrückt, hat toll mit anderen Hunden gespielt und war immer freundlich. Und wenn sie im Wald "den Hasen" gemacht hat, hat das Freude gemacht ihr zuzugucken.
Nun haben wir erst im Januar diesen Jahres überhaupt erfahren, dass sie einen/bzw. mehrere Keilwirbel hat. Und seit dem sie im Januar für 3 Tage nicht laufen konnte, hat sie auch schnell über die letzten Monate abgebaut. Aber wenn sie abgelenkt war hat sie keine Schmerzen gezeigt. Eben eine richtige Kampfsau. Nach einem plötzlichen Bandscheibenvorfall mit Lähmung in den hinteren Beinen haben wir die Entscheidung getroffen, sie einschläfern zu lassen. Die weiteren Tourtouren wollten wir ihr ersparen. Das ist kein Leben für eine Bulldogge.
Das das Ganze so schlimm ausgehen kann, haben wir im Leben nie für möglich gehalten. Und man ist ja irgendwie machtlos. Wir wünschen wirklich, dass in der Zucht vor allem auch nochmal mehr auf das Skelett eingegangen wird.
Mit traurigen Grüßen
Timo und Nicole
Es gibt sie durchaus, die gesunden Bulldoggen, die freiatmend ohne Erbkrankheiten ihren Besitzern lange sehr viel Freude bereiten. Hier möchten wir Euch Anni vorstellen.
Anni wurde am 26.7.1995 geboren und ging am 27.1.08 völlig überraschend über die Regenbogenbrücke.
Anni war mit ihrer Mutter und deren Schwester die Stammmütter einer engagierten und sehr erfolgreichen Bullyzucht, da die (meisten) Nachkommen gesunde und langlebige, robuste Bullys waren, die dem allgemeinem Standard voll entsprachen.
Anni war bis ins hohe Alter eine agile, freundliche, souveräne Hündin und hatte keinerlei gesundheitliche Probleme, weder mit der Atmung, noch mit der Wirbelsäule. Sie vertrug jedes Futter und war frei von Allergien.
Sie lebt in ihren Kindern, den Enkeln und Ur-Ur-Enkeln weiter. Die ältesten Nachkommen sind Eiko und Edde, die nun auch schon ins 12. Lebensjahr gehen.
Die zweijährige Ur-Ur-Urenkelin hat dieses Jahr ihre gesundheitlichen Zuchtauflagen bestanden und besticht außerdem durch einen ganz besondern Charme und ein besonders liebevolles Wesen.
von Gudrun Schäfer